Dienstag, 13. Mai 2014

Jack Ketchum - Wahnsinn

Zum Buch:  
Wahnsinn von Jack Ketchum
Erschienen im Heyne Hardcore Verlag

352 Seiten
Ein Roman, den ich mir in der Mayersche gekauft habe
Regulärer Preis: 8,95€

ISBN: 978-3-453-67552-0

Über den Autor (lt. Klappentext): 
Jack Ketchum ist das Pseudonym des ehemaligen Schauspielers, Lehrers, Literaturagenten und Holzverkäufers Dallas Mayr. Seine Horrorromane zählen in den USA unter Kennern neben den Werken von Stephen King oder Clive Barker zu den absoluten Meisterwerken des Genres, wofür Jack Ketchum mehrere nahmhafte Auszeichnungen verliehen wurden.

Inhalt (laut Klappentext):
"Schon bald nach ihrer Hochzeit entdeckt Liddy die sadistische Ader ihres Mannes Arthur. Nach der Geburt ihres Sohnes gerät er zunehmend außer Kontrolle. Er verletzt Liddy, schlägt und missbraucht sie. Um ihres Kindes willen erträgt sie zunächst schlimmste Qualen. Doch dann begreift Liddy, wie wahnsinnig Arthur tatsächlich ist, und nimmt den ungleichen Kampf auf."

Meine Meinung:  

"Wahnsinn" ist mein erster Roman von Ketchum. Der Autor wurde mir von meinem Freund bereits öfter empfohlen und da mir schon die Bücher von Richard Laymon unheimlich gefielen, wollte ich auch Ketchum eine Chance geben.
 
Die Geschichte ist hart. Das vorweg. Es geht um Liddy und Arthur, die sich zufällig kennenlernen, sich verlieben und heiraten. Leider wird Liddy schnell klar, dass Arthur nicht der Mann ist der er zu sein scheint. Als dann ihr gemeinsamer Sohn auf die Welt kommt gerät alles nach und nach aus den Fugen, bis Liddy irgendwann die Reißleine zieht und versucht aus diesem Wahnsinn zu entkommen.

 
Die Personen sind wirklich gut dargestellt. Man sympathisiert recht schnell mit Liddy und sehr schnell leidet man mit ihr. Ich finde, in diesem Roman ist die Bindung zum Hauptcharakter extrem stark. So schnell wie man Liddy mag, findet man Arthur schrecklich. Es zeigt sich früh, was für ein Mann er ist und es ist grausam zu wissen, dass man Liddy nicht helfen kann. Man lässt sie quasi in ihr Unglück rennen. Grausam. 

 
Der Verlauf ist wirklich gut gewählt. Man ist zuerst in der Kindheit der beiden und merkt recht schnell was beide alles durchmachen mussten. Man wird quasi mit ihnen erwachsen. Dieser Teil ist aber recht kurz. Recht schnell kommt man in den haarsträubenden Teil, wenn Arthur sein wahres ich zeigt. Die meiste Zeit befinden wir uns allerdings im Kampf von Liddy endlich von Arthur loszukommen und mit ihrem Sohn ein gutes Leben zu führen.


Das klingt alles gar nicht so schlimm, aber das Buch ist wirklich hart. Jack Ketchum ist sehr direkt und schonungslos und behandelt in "Wahnsinn" Themen, die sich viele nicht zutrauen würden. Es geht nicht nur um Liddys Missbrauch, es geht so viel weiter und hat mich unglaublich mitgenommen. Ich musste so oft tief durchatmen und mir denken, dass es nur fiktiv ist, aber man weiß einfach, dass viel zu oft so etwas auch in der Realität vorkommt. Obwohl Ketchum so direkt ist, behandelt er das Thema dennoch mit Respekt und bleibt auf einer Ebene, in der man fassungslos ist, aber ihn als Autor nicht verurteilt. 
 
Das Ende passt zur ganzen Geschichte. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen.

 
Der Schreibstil ist wirklich gut. Ich habe den Roman verschlungen. Wie ich schon sagte ist Ketchum absolut direkt und scheut sich nicht auszusprechen, was sich andere nicht trauen. In vielen Rezensionen habe ich das Wort "pervers" gelesen, aber das stimmt nicht. Hart, direkt, schonungslos. Ja. Aber nicht auf eine perverse Art. Wer das denkt, der hat das Buch nicht vernünftig gelesen. 


Das Cover ist eher dezent gehalten, sagt aber eine Menge aus.

Fazit:
"Wahnsinn" war für mich das härteste Buch meines Lebens. Denn das Thema ist absolut brutal. Aber ich finde es gut, dass auch mal jemand den Mut hat und so ein Thema so behandelt. Ketchum ist absolut nichts für Zartbesaitete. Wer Richard Laymon schon hart findet, sollte von Ketchum die Finger lassen. Ich würde es aber dennoch empfehlen und werde auch noch weiteres von ihm lesen. Auch wenn ich beunruhigt bin, was er noch so "auf Lager" hat. Ich vergebe 5 von 5 Punkten.

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